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Ermüdungen

1991 - 1992

Irgendwie waren bei mir die ersten Anzeichen einer Ermüdung zu bemerken. '91 war ich zwar noch am 20. Fest in Kirchähr (da gibts noch irgendwo einen Videofilm von mir), auch konnte ich mich über die literarischen Aktivitäten meiner Mitglieder nicht beschweren und auch das SUMPFGEBLUBBER 50 mit unserer Enzy wurde - soweit ich mich erinnere - im Laufe des Jahres verteilt (und erschien dann auch in FOLLOW 300). Irgendwie ging die Zeit ins Land ohne dass sich etwas bewegt hat. Dafür ging es in Haralds Clanteil etwas reger zu.
Gunther Wiesneth und Christian Mößl bildeten eine "Böse Keimzelle" die sich selbst die Aufgabe auferlegte, die SUBSTANZ VON MHJIN rollenspieltauglich zu machen und eine ungeheure Aktivität zeigten.

1992 war das 21. Fest der Fantasie in Baerenthal im Elsaß, für ein paar Jahre das letzte Fest welches ich besucht habe.

FOLLOW befand sich im Umbruch! Harald brachte in seinem Beitrag in SUMPFGEBLUBBER 52 (vom 18.11.1992) die Vorgänge auf den Punkt:

Liebe Freunde,

unser FOLLOW, wie wir es alle kennen und schätzen gelernt haben, befindet sich im Umbruch. Dies kann positive aber auch negative Auswirkungen mit sich bringen. Von einem gemeinsamen Austritt FOLLOWs aus dem EDFC bis zu einer Spaltung FOLLOWs (was wir nicht wollen) ist alles möglich.
Wie kam es dazu? Schon seit längerer Zeit sind viele Fellows unzufrieden. Dies betrifft vorallem den EDFC. Manche verstehen nicht, daß sie innerhalb des EDFC für Publikationen (Fantasia) bezahlen sollen, die sie nicht interessieren, andere bedauern, daß in Fantasia der Anteil der Horror-Stories und -Artikel überproportional zugenommen hat. Hinzukommt, daß auf der ordentlichen Mitgliedersitzung des EDFC am 3. Kongreß der Phantasie kein Kassenbericht vorgelegt wurde und keine Bereitschaft da war, sich zu den überwiegend gerechtfertigten Wortmeldungen der Mitglieder zu äußern. Der dann veröffentlichte Kassenbericht im Fantasia war unzureichend.
Ein provokanter Brief von Matthias Bogenschneider in FOLLOW 317 über den EDFC-Vorstand insbesondere den 1. Vorsitzenden verursachte als Reaktionen ein Rundschreiben des 1. Vorsitzenden an alle Herrscher, in dem er Matthias Bogenschneider, in seiner wohl bekannten direkten Art, mit dem Rausschmiss drohte.
Dieses Rundschreiben war beim FdF im Baerenthal für jeden Besucher gut sichtbar (nahe der Anmeldung und Getränkeausgabe) an ein schwarzes Brett geheftet. Selbstverständlich trug dieser Brief sehr dazu bei, daß die negative Stimmung schier überschwappte und auch vor den Göttern nicht halt machte. Man vermisste die Transparenz bei den Götterentscheidungen und warf den Lords vor, daß sie in ihrer Gesamtheit auf den Festen zu wenig präsent wären und die Aktivitäten und Bedürfnisse der Magiraner deshalb gar nicht wahrnehmen können. Die auf diesem Fest sehr zahlreich erschienenen Lords bekamen die schlechte Stimmung hautnah mit.
Es gab ein Treffen von einigen Lords, Herrschern, Wapppenträgern und Magiranern, um die Gründe der Unzufriedenheit herauszukristallisieren. Einige der Anwesenden schlossen die Gründung eines neuen Clubs nicht aus, wenn sich an der derzeitigen Situation nichts ändern würde.
An einem der darauf folgenden Tage, wurde ein Gebet an die Götter verfasst, an dem die Anerkennung des Rats von Magira als eigentlicher Vertreter der Magiraner erbeten wurde. Einige namhafte Lords und Herrscher unterschrieben das Gebet, insgesamt waren es 135 Magiraner.
Parallel wurden Stimmen zur Nichtentlastung des EDFC-Vorstands gesammelt, wegen des ungenügenden Kassenberichts.
Einige Wochen nach dem FdF fand ein Lordcon statt, an welchem die Lords einstimmig beschlossen, daß FOLLOW geschlossen aus dem EDFC aus- und in einen neu zu gründenden Verein eintritt, der wiederum als Dachorganisation für Follow fungiert. Die Herrscher sollten die Satzung des neu zu gründenden Vereins ausarbeiten. Außerdem wurde beschlossen, Aufgaben an den Rat von Magira zu delegieren. Ein weiterer Beschluss lautete, daß kein Magiraner mehr Fantasia abonnieren muss.
Nachdem vom 1. Vorsitzenden des EDFC über interne Kanäle die Verlautbarung verkündet wurde, daß möglichst bis Dezember eine finanzielle Trennung zwischen dem EDFC und dem neu zu gründenden Verein gezogen werden muss, stand die Ausarbeitung der Satzung unter extremen Zeitdruck.
Viele der Herrscher waren über den genauen Wortlaut der Lordbeschlüsse noch nicht informiert, so konnte es nicht ausbleiben, daß neben vielen vernünftigen Vorschlägen auch solche als Rundbriefe versendet wurden, die FOLLOW selbst umkrempeln wollten.
Dies rief allergrößtes Unbehagen bei vielen Lords hervor. Hubert Straßl, als einer der Gründer von Follow, ließ erkennen, daß er jeden Versuch, die hierarchische Struktur von Follow zu reformieren oder einen FOLLOW e. V. zu gründen verhindern werde.
Nachdem einer der Lords seine Mitglieder befragt hatte und diese Befragung ganz erschreckliche Ziele und Wünsche offenbarte, darüber hinaus sich Unstimmigkeiten über den einmaligen Beitrittsbeitrag von 60,-- DM ergaben (der zwar von vielen Lords, Herrschern und Magiranern als akzeptabel betrachtet wurde, von einigen wesentlichen wie Hubert Straßl jedoch nicht) war dies wahrscheinlich der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
Hubert Straßl und Franz Schröpf traten aus dem Bund der Lords aus und gründeten einen neuen Bund, den der Bewahrer-Lords. Den alten Bund nennen sie den Bund der Erneuerer-Lords. In einem Rundbrief, der wie viele andere in dem letzten EDFC-Follow veröffentlicht wird, rufen sie alle Lords, Herrscher, Wappenträger und Regenten auf, sich ihnen anzuschließen und das alte FOLLOW wiederzubeleben. Der Haken dabei, alle diejenigen, die den Brief an die Götter unterschrieben haben und noch einige andere unliebsame Persönlichkeiten sollen von diesem Angebot ausgegrenzt werden.
Zwei verschiedene Bünde, eine Götterschar, ein gemeinsames Fest jedoch in unterschiedlichen Vereinen und das Ewige Spiel auf getrennten Spielplatten, daß ist nicht das was wir wollen.
Bei einem Treffen in Darmstadt, bei dem die Satzung für den neuen Verein erarbeitet wurde, kristallisierte sich heraus, daß eine Veränderung der Follow-Hierarchie kein Thema war. Es wurde ein Brief verfasst, der dies deutlich ausdrückt und der auch deutlich macht, daß wir nicht wollen, daß sich jemand ausgrenzt oder andere ausgrenzt, da Ausgrenzungen zur Spaltung FOLLOWs führen. Der Brief wurde von allen Anwesenden unterzeichnet und ist in diesem SG abgedruckt.
Es hat sich gezeigt, daß es nicht richtig war, sich unter Zeitdruck setzen zu lassen und die Diskussion auf Briefbasis zu führen. Die unterschiedlichen Ansichten sind am besten im direkten Gespräch unter einem Hut zu bringen, alles andere wirbelt nur unnötig Staub auf.
Für uns bedeutet dies alles nun, daß wir auf keinen Fall Geld an den EDFC überweisen, solange die Lords nicht getagt und eine Entscheidung getroffen haben. Die Weichen wurden in Darmstadt gestellt. Jetzt muss sich herausstellen, ob die Vernunft siegt und FOLLOW als eine Einheit weiterbestehen wird.
Selbstverständlich kann Fantasia auch dann vom EDFC bezogen werden, wenn Follow in die neue Dachorganisation eintritt. Ich würde dieses sogar empfehlen, da eine der drei Säulen FOLLOWs die Fantasy-Literatur ist.

Ich hoffe, daß wir mit diesen kurzen Aufriß der letzten Ereignisse einige der Fragen klären konnte, die sich durch vielfältige Gerüchte aus unterschiedlichsten Quellen bei dem einen oder anderen aufgetürmt haben.


 

weiterführende Links


Filmarchiv 20. FdF
Filmarchiv 21. FdF